Berta Bornstein - Chronologie

Am 12.9.1896 in Krakau als zweite Tochter von Getzel und Gisela (geb. Haber) Bornstein, jüdischen Kaufleuten, geboren.
1897 Übersiedlung der Familie nach Berlin.
Ausbildung zur Fürsorgerin und Lehrerin für schwererziehbare Kinder in Berlin.
1924 Beginn der psychoanalytischen Ausbildung am Berliner Psychoanalytischen Institut.
Lehranalyse bei Hans Lampl.
Schließt sich der Gruppe linker Psychoanalytiker um Otto Fenichel an.
Enge Zusammenarbeit mit Edith Jacobson und Annie Reich. Spezialisierung auf Kinderanalyse.
1929 Übersiedlung nach Wien. Zusammenarbeit mit Anna Freud. Fortsetzung der Lehranalyse bei Edward Bibring.
1930 Abschluss der psychoanalytischen Ausbildung und außerordentliche Mitgliedschaft in der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (bis 1933).
1930 Veröffentlichung ihrer ersten psychoanalytischen Arbeit über die Beziehungen zwischen Sexual- und Intellektentwicklung.
1933 Mitglied der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung.
1933 Heirat mit dem Wiener Industrieangestellten Leopold Pfaller (gest. 1941).
1936 – 1938 Lehr- und Kontrollanalytikerin der WPV, auch im Lehrausschuss tätig.
1938 Emigration nach New York.
„Special Member“ und Gastlektorin der New York Psychoanalytic Society.
„Faculty Member“ des New York Psychoanalytic Institute, dort 1942-1960 Kurse und Seminare und 1952 bis 1955 Leiterin der kinderpsychoanalytischen Abteilung.
Ab 1951 lehrt sie Kinderanalyse am Institut der Philadelphia Association for Psychoanalysis.
Ehrenmitglied der American Psychoanalytic Association.
Am 5. September 1971 stirbt Berta Bornstein auf der Island of Vinalhaven/Maine, während eines Urlaubsaufenthaltes.
16.10.1971 Memorial Meeting für Berta Bornstein an New York Psychoanalytixc Society and Institute.

Zu ihrer Arbeit:
„The introductory phase of child analysis was dropped when Berta Bornstein developed the analysis of defenses,“ stated Anna Freud in 1971 (Blos 1974, 36).
Bornsteins letzte psychoanalytische Arbeit, die Behandlung von Frankie, einem 5 ½ Jahre alten Buben mit Phobien und Harnverhaltung, wurde durch eine weitere Psychoanalyse des nun erwachsenen Patienten von Samuel Ritvo 1965 dargestellt.
Bornstein war im Gegensatz zu Freud der Ansicht, dass die Latenz keine Zeit der verminderten Triebkonflikte ist. Sie unterteilt diese in zwei Phasen (5 ½ - 8; 8-10 Jahre), deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass das Über-Ich sich im Kampf gegen die inzestuösen und prägenitalen Wünsche entwickelt.

Text: Gabriela Wesenauer, 2008
Redaktion: CD, 2010, 15.6.2013