Lou Andreas-Salomé - Biografie: Barbara Forstinger

12.2.1861 Geboren in St. Petersburg (als sechste Kind, Vater: General Gustav von Salomé, hugenottischer Abstummung, 1831 durch Zar Nikolaus I. in den Adelsstand erhoben. Mutter Luise, geb. Wilm); Liebling des Vaters, aufgewachsen in einer kultuinteressierten, protestantischen Familie, sparch drei Sprachen: Deutsch, Französisch und Russisch.
1878 inspirierende Bekanntschaft mit Hendrik Gillot, protestantischer Pastor der holländischen Botschaft; von ihm erhielt sie Privatunterricht in Religion und Philosophi, schließlich machte ihr der 25 Jahre ältere Mann einen Heriatsantrag, den sie ablehnte.
1879 Tod des Vaters.

1880 Übersiedelung mit der Mutter nach Zürich.
1880- 1881 Studium der Theologie, Kunstgeschichte und Philosophie in Zürich, wo als eine der wenigen universitäten damals das Studium für Frauen möglich war. Abbruch wegen einer schweren Lungenerkrankung.
Februar 1882 Reise mit der Mutter nach Rom.
Dort wurde sie über Malwida von Meysenbug mit Paul Rée, Friedrich Nietzsche (der ihr zwei Heiratsanträge machte) und Richard Wagner bekannt.
1882 Übersiedlung nach Berlin. Salomé schließt sich dem philosophischen Kreis um Paul Rée an.
1883-1885 Zusammenleben mit Paul Rée in Berlin.
1885 Veröffentlichung des ersten Buches „ Im Kampf um Gott“ unter dem Pseudonym Henry Lou. ´Trennung von Paul Rée.

1886 Verlobung mit dem Orientalisten 15 Jahre älteren Friedrich Carl Andreas.
1887 Ziviltrauung in St. Petersburg, kirchliche Trauung mit Friedrich Carl Andreas durch Hendrik Gillot in Sandport, Holland.
1890 Beginn der literarischen Laufbahn.

1894 Reise nach Paris
1895 Reisen nach Wien. Begegnung u. a. mit den Mitgliedern von „Jung- Wien“ wie Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Felix Salten, Richard Beer Hofmann.

Frühjahr 1897 Anlässliches ihres Besuches bei ihrer Freundin Frieda von Bülow in München wurde ihr Rainer Maria Rilke bei Jakob Wassermann vorgestellt, wo eine Liebesbezieung zwischen dem Einundzwanzigährigen und der damals Fünfundreißigjährigen begann.
25.4. bis 18.6.1899 und  7.5. bis 24.8.1900 gemeinsam mit ihm Reisen nach Russland.
Am 26.2 1901 schrieb sie einen Abschiedsbrief an Rilke, sie pflegte aber bis zu dessen Tod 1926 eine Freundschaft mit ihm.

Frühjahr 1903 Friedrich Carl Andreas wurde auf den Lehrstuhl für Westasiatische Sprachen an der Universität Göttingen berufen und das Ehepaar übersiedelte nach Göttingen.

1911 intensive Bekanntschaft mit Poul Bjerre in Schweden und über seine Vermittlung Teilnahme am 3. Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Weimar. Erstes Treffen mit Sigmund Freud.
Oktober 1912 bis April 1913 Aufenthalt in Wien. Besuch von Freuds Vorlesungen und Teilnahme an den Veranstaltungen der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung sowie an den Diskussionsabenden von Alfred Adler, der 1911 aus der Wiener Pschoanalytischen Vereinigung augetreten war und mit Freud gebrochen hatte. Liebesbeziehung mit Viktor Tausk.

1913 Tod der Mutter. Erste psychoanalytische Publikation „Von frühem Gottesdienst“ in der Imago.
1913 Vortrag auf em Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Berlin.
1915 Eigene psychoanalytische Praxis in Göttingen.

1914-1919 Aufenthalte bei Rilke in München.
1921 Beginn der Freundschaft mit Anna Freud.
1921 Mitglied der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft.
1922 Aufnahme in die Wiener Psychoanalytische Vereinigung.
1923- 1924 Lehranalytikerin in Königsberg über Vermittlung Freuds.
1928 Letzte Begegnung mit Freud in Berlin Tegel.
1930 Tod von Friedrich Carl Andreas.
1931 „Mein Dank an Freud“ offener Brief anlässlich des 75. Geburtstages von Sigmund Freud.
1931 Begegnung mit Ernst Pfeiffer; 1934 überlässt sie ihm ihren literarischen Nachlass.
1935 Krebsoperation
5. 2. 1937 Lou Andreas- Salomé stirbt in Göttingen in ihrem Haus am Hainberg

Barbara Forstinger, 2008
Redaktion: CD, 2.6.2010, ergänzt: CD, 23.10. 2012