Mignon Mignon

In Wilhelm Meisters Lehrjahre schuf Goethe (1795/96) die Figur der Mignon (franz. für „Herzchen“, „Liebling“).

Zunächst unbekannter Herkunft, von einer Zirkusgruppe geraubt und misshandelt, wird sie von Wilhelm Meister freigekauft, dem sie fortan dient. Es enthüllt sich schließlich, dass sie inzestuöses Kind eines Geschwisterpaares ist. Sie wird zum Inbegriff des knabenhaften, erotisch anziehenden Mädchens. Voll unerfüllter, leidenschaftlicher Sehnsucht nach ihrem väterlichen Retter, an der sie auch sterben wird, legt Goethe ihr in einem Lied die Worte „Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.“ in den Mund und lässt sie die Sehnsucht nach Italien verkörpern, die in dem Lied „Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n“ zum Ausdruck kommt, wo sich auch die Zeile findet „Was hat man dir, du armes Kind, getan?“, die Freud in seinem Brief an Wilhelm Fließ vom 22. Dezember 1897 zitiert.

Red. CD, 16.8.2015


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