Wissensplattform für Psychoanalyse

 

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Karl Fallend
* 1956, Pinsdorf, Oberösterreich

Lebt und arbeitet als freiberuflicher Wissenschaftler in Wien. Prof. für Sozialpsychologie an der FH Joanneum und Graz. Seit 1984 Mit-Herausgeber des WERKBLATT. Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Herausgeber von Schriftenreihen im Löcker Verlag, Wien und im Studienverlag, Innsbruck. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte der Psychoanalyse, Psychologie, Sozialpsychologie, Biografieforschung, Menschenrechte und Nationalsozialismus.

Ernst Falzeder
* 17.02.1955

Psychologe, Senior Research Fellow am University College und Senior Editor der Philemon Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine vollständige Ausgabe der Texte von C. G. Jung zu veröffentlichen. Ehemaliger Lehrbeauftragter an den Universitäten von Salzburg und Innsbruck, Research Fellow an der Universität Genf, am Woodrow Wilson Center in Washington DC, Cornell Medical School in New York und Harvard University. Mehr als 200 Veröffentlichungen, vor allem zur Geschichte der Psychoanalyse und Analytischen Psychologie, u.a. Hauptherausgeber der Freud/Ferenczi-Korrespondenz und Herausgeber des Freud/Abraham-Briefwechsels (die deutsche Ausgabe gemeinsam mit Ludger M. Hermanns). Letzte Buchveröffentlichungen: Psychoanalytic Filiations, Mapping the Psychoanalytic Movement (Karnac, 2015), und, als Herausgeber und Übersetzer, C. G. Jung, History of Modern Psychology, Lectures Delivered at the ETH Zurich (Princeton University Press, 2018).

Hilde Federn
* 26.10.1920, Wien – † 19.01.2004, Wien

Kindergärtnerin, Sozialdemokratin, 72 an Ernst Federns Seite.
Im März 1936 kam sie im Gefolge der Inhaftierung Ernst Federns wegen dessen Widerstandstätigkeit selbst für sechs Wochen in Untersuchungshaft. Am Tag der geplanten Hochzeit wurde Ernst Federn von der Gestapo verhaftet und zuerst nach Dachau und dann nach Buchenwald verschleppt. Hilde Federn, selber „Halbjüdin“, kämpfte für seine Entlassung, und versorgte ihn so gut es ging in den sieben Jahren seiner Internierung. 1948 emigrierte das inzwischen verheiratete Paar nach New York, dort kam ihr Sohn Tom zur Welt. Hilde Federn arbeitete von 1964−1972 an der jüdischen Nursery School in Cleveland als social worker. 1972 kehren die Federns nach Wien zurück und Hilde Federn unterstützte hier die Arbeit ihres Mannes nach Kräften.

Photo: Hilde und Ernst Federn 1994, © Psychosozial Verlag & Marita Barthel-Rösing

Paul Federn
* 13.10.1871, Wien – † 04.05.1950, New York

Arzt, Psychoanalytiker, einer der wichigsten und loyalsen Mitarbeiter Freuds in Wien. Mitherausgeber des „Psychoanalytischen Volksbuchs“, der „Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse“ und der „Zeitschrift für Psychoanalytische Pädagogik“.  Er entwickelte eine psychoanalytische Ich-Theorie, in der er die Bedeutung der libidinösen Besetzung des Ich, der „Ich-Grenzen“, für das Verständnis der Psychose herausarbeitete.

Ernst Federn
* 26.08.1914, Wien – † 24.06.2007, Wien

Sohn von Paul und Wilma Federn. Jusstudium, Engagement bei den revolitionären Sozialisten, deswegen Ausschluss aus der Universität, mehrfach Inhaftierungen während des austrofaschistischen Regimes. Zusammen mit Hermann Nunberg Herausgeber der Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1906-1918. Psychotherapeut und Supervisor im Rahmen der Reform des österreichischen Strafvollzugs ab 1972. Historiker der Psychoanalyse, ein Pionier der psychoanalytischen Pädagogik und der Psychologie des Terrors.

Otto Fenichel
* 02.12.1897, Wien – † 22.01.1946, Los Angeles

Arzt, Psychoanalytiker, Initiator des „Wiener Seminars für Sexuologie“, des „Kinderseminars“ der DPG, Autor der „Geheimen Rundbriefe“, theoretisches Hauptwerk: Psychoanalytische Neurosenlehre (1945). „Enzyklopädist der Psychoanalyse“ (Greenson).

Sándor Ferenczi
* 07.07.1873, Miskolc – † 22.05.1933, Budapest

Arzt, Psychoanalytiker, Analysand, Schüler und enger Freud Sigmund Freuds, Pionier der Psychoanalyse in Ungarn, wesentliche Beiträge zu Theorie und Behandlungstechnik.

Adolphe Ferrière
* 30.08.1879, Genf – † 16.06.1960, Genf

Schweizer Lehrer und Reformpädagoge. 1921 Mitbegründer des Weltbundes zur Erneuerung der Erziehung Education nouvelle), Redakteur in dessen Publikationsorgans „Pour l’ère nouvelle“.

Samuel Fischer
* 24.12.1859, Liptó Szent Miklós, Ungarn; heute: Liptovský Mikuláš, Slowakei – † 15.10.1934, Berlin

Begründete 1886 den S. Fischer Verlag in Berlin (heute Frankfurt am Main).

Ernst Fleischl von Marxow
* 05.08.1846, Wien – † 22.10.1891, Wien

Vielseitig begabt, Arzt, Physiologe. Forschung zur elektrischen Aktivität der Nerven und des Gehirns, Nerven- und Muskelphysiologie, physiologischer Optik, der Lehre vom Blut, Konstruktion von Messgeräten (Spektro-Polarimeter, Hämatometer zur Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut.
Kollege und Freund von Sigmund Freud, „schön, feinsinnig, mit allen Talenten begabt u fähig, in den allermeisten Dingen ein originelles Urtheil zu schöpfen“, wie Freud an seine Verlobte Martha Bernays am 27. Juni 1882 schrieb.
Freud empfahl 1884 ihm Kokain zur Linderung der Symptome der Morphinentziehung, es war Fleischls dritter Versuch; er wurde schließlich von beiden Substanzen abhängig.

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