Aus der Homepage der DPV
Von Sigmund Freud (1856 – 1939) begründet, geht es in der Psychoanalyse um die wissenschaftliche Erforschung des menschlichen Seelenlebens.
Spezifisch für die Psychoanalyse ist ihre Frage nach dem Unbewussten:
Wie wirken sich unbewusste Konflikte und Prozesse auf das menschliche
Erleben und Verhalten aus?
„Und endlich ist nicht zu vergessen, daß die analytische Beziehung auf Wahrheitsliebe auf die anerkennung der Realität gegründet ist und jeden Schein und Trug ausschließt.“ (Freud 1937c, GW 16, 94)
Die
DPV ist mit etwa 1100 Mitgliedern eine der großen
Mitgliedsgesellschaften der Internationalen Psychoanalytischen
Vereinigung (IPV). In der DPV wird die Ausbildung zum Psychoanalytiker
in den 14 regionalen Instituten nach einheitlichen Regeln im Rahmen
hoher internationaler Standards durchgeführt. Die lokalen Institute
sind in der Gestaltung ihrer konkreten Ausbildungsangebote relativ
unabhängig. Einige bieten neben der psychoanalytischen Aus- und
Weiterbildung auch eine solche in tiefenpsychologisch fundierter
Psychotherapie an. Seit 2006 gibt es eine von der IPV anerkannte
Ausbildung zum Kinder -und Jugendlichenanalytiker der DPV.
Die Mitglieder der DPV arbeiten zum großen Teil in
eigenen Praxen, aber auch an Universitäten, in Kliniken und in
Beratungsstellen. Im ambulanten Bereich können Patienten der
gesetzlichen Krankenversicherung nach einem Gutachterverfahren bis zu
300 Stunden mit analytischer Psychotherapie behandelt werden. Bei
entsprechender Indikation steht diese Form der psychoanalytischen
Behandlung unabhängig von den persönlichen finanziellen Möglichkeiten
allen gesetzlich Krankenversicherten offen. Darüber hinaus gibt es
entsprechend der jeweiligen Indikation auch kürzere Behandlungsformen.
Im Rahmen klinisch-therapeutischer Institutionen,
in denen neurotische, psychosomatische und Suchterkrankungen sowie
Persönlichkeitsstörungen und psychotische Krankheiten behandelt werden,
leisten Mitglieder der DPV einen weiteren wesentlichen Beitrag zur
psychotherapeutischen Versorgung der Bevölkerung.
In den Universitäten beteiligen wir uns an vielen
Orten an Lehre und Forschung und arbeiten an der wissenschaftlichen
Weiterentwicklung der Psychoanalyse und an deren Integration in den
Diskurs mit anderen Wissenschaftsdisziplinen. In den letzten Jahren
verstärkte die DPV ihr Engagement in der Psychotherapieforschung, so
dass heute umfangreiche empirische Ergebnisse zur Wirksamkeit der
psychoanalytischen Psychotherapie vorliegen. Ferner beteiligen wir uns
an der interdisziplinären Forschung mit den Neurowissenschaften.
Die DPV führt jährlich zwei wissenschaftliche
Kongresse durch, die auf lebhaftes Interesse von durchschnittlich
jeweils 500 Mitgliedern und Gästen treffen. Sie engagiert sich in der
Öffentlichkeit und in der Gesundheitsszene bei Fragestellungen der
Kultur- und Sozialtheorie, Philosophie, Kunst, Literatur, zu Film und
Geschichte. Wir vertreten den kulturkritischen Ansatz der Psychoanalyse
und fördern damit das Verständnis der unbewußten Antriebskräfte
gesellschaftlicher Phänomene und Entwicklungen.
Gemeinsam mit
anderen Psychoanalytischen Fachgesellschaften ist die DPV im
Berufsverband aller psychoanalytischen Gesellschaften in Deutschland,
der DGPT(Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie,
Psychosomatik und Tiefenpsychologie) organisiert.
Quelle: http://www.dpv-psa.de/startseite/
Red. CD, 7.8.2010