Ausbildung in Psychoanalyse
Die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung ist eine wissenschaftliche
Fachgesellschaft mit dem Ziel der Bewahrung, Förderung und
Weiterentwicklung der von Sigmund Freud begründeten
Psychoanalyse. Sie bietet qualifizierten Ärzten und Psychologen eine
den internationalen Standards entsprechende berufsbegleitende
Ausbildung zum Psychoanalytiker an.
Der erfolgreiche Abschluss der
Ausbildung ermöglicht die Mitgliedschaft in der nationalen und
internationalen Fachgesellschaft.
Die Ausbildung wird an einem der
14 Institute bzw. Arbeitsgemeinschaften der DPV in Deutschland
durchgeführt. Die Institute und Arbeitsgemeinschaften der DPV sind für
die Ausbildung von Psychologen als Ausbildungsstätten nach dem
Psychotherapeutengesetz und für die Weiterbildung von Ärzten als
Weiterbil-dungseinrichtungen gemäss der Weiterbildungsordnung der
jeweiligen Landesärztekammer anerkannt. Sie vermitteln integriert in
die Ausbildung zum Psychoanalytiker auch die Qualifikation zum
Psychologischen bzw. Ärztlichen Psychotherapeuten in
tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie.
Die Bewerbung um die Zulassung zur Ausbildung erfolgt über die Institute bzw. Arbeitsgemeinschaften der DPV. Die Zulassung erfolgt durch den zentralen
Ausbildungsausschuss (zAA) der DPV, dem auch die Regelung der
Ausbildung obliegt.
Überblick
Die
Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) wurde 1950 neu gegründet.
Mit ihren Wurzeln, die bis zur ersten Gründung eines psychoanalytischen
Instituts 1908 in Berlin zurückgehen, ist sie heute die größte
eigenständige deutsche psychoanalytische Organisation.
Mit unseren Informationen richten wir uns an
Studierende und Postgraduierte (Aus Gründen der sprachlichen
Vereinfachung verwenden wir in dieser Broschüre durchgängig das
generische Maskulinum. Gemeint sind immer Angehörige beiderlei
Geschlechts.), die sich für eine psychoanalytische Ausbildung
interessieren – oder zunächst einmal nur wissen wollen, was überhaupt
Psychoanalyse heute ist und wie eine psychoanalytische Ausbildung zum
psychologischen oder ärztlichen Psychotherapeuten aussieht.
Bei dem Gedanken an eine solche Ausbildung fühlen
sich einige abgeschreckt: zu aufwendig, zu teuer, und die Psychoanalyse
sowieso veraltet und auf dem Abstellgleis der wissenschaftlichen
Entwicklung angekommen. Nachfolgend
nehmen wir solche Fragen auf, vermitteln Ihnen unsere Sichtweise und
stellen Ihnen Informationen zur Meinungsbildung zur Verfügung. Mark
Twain reagierte einmal auf eine vorzeitige Todesmeldung, ihn
betreffend, mit den Worten: „Die Nachrichten über mein Ableben sind krass übertrieben“, treffender lässt es sich auch für die Psychoanalyse nicht sagen.
Zu aufwendig? Der erste Beitrag stellt diesen
Einwand in den Kontext unserer Zeit mit ihren Ansprüchen an
Beschleunigung und effizienzorientiertes ökonomisches Denken. Vor
diesem Hintergrund könnte der Aufwand, den wir in der
psychoanalytischen Ausbildung für uns selbst und unsere Patienten
leisten, gerade umgekehrt darauf verweisen, dass wir aus diesem uns als
Fortschritt angebotenen Hamsterrad herauskommen müssen, wenn wir
wirklich etwas bei uns und bei unseren Patienten verändern wollen.
Klinisch anschaulich wird das in dem sich anschließenden Fallbeitrag:
Eine Studentin stellt sich bei einer niedergelassenen
Psychoanalytikerin mit einer schweren depressiven Symptomatik vor. Die
Analytikerin beschreibt den diagnostischen Prozess auf der Grundlage
des Erstgesprächs, der einen inneren Raum für die Behandlung öffnet,
und wie daraus eine insgesamt vier Jahre dauernde produktive,
entwicklungsfördernde Analyse entsteht.
Woran orientiert sich die Analytikerin in diesem
emotional intensiven Prozess? Da ist natürlich einmal ihr
psychoanalytisches Theoriewissen. Was Psychoanalyse in dieser Hinsicht
heute bedeutet, stellt der dritte Beitrag dar. Dabei wird das Augenmerk
auf den oft zu hörenden Vorwurf gerichtet, Psychoanalyse, das sei ja
nur Freud und der sei nun heute wirklich veraltet, ja mausetot. Mark
Twains Bemerkung ließe sich auch hier zitieren: Es gibt viele gute
sachliche Gründe, warum Freuds Erbe noch heute lebendig ist. Dass das
nicht den ganzen Horizont der zeitgenössischen Psychoanalyse absteckt,
ist ein weiteres Thema: Sie entwickelt sich mit und ohne Freud über ihn hinaus.
Woran sich die Analytikerin orientiert, das ist
natürlich mehr als nur die Theorie, es ist ihr Wissen über sich, das
sie in ihrer Lehranalyse in der Ausbildung durch eigene Erfahrung
erworben hat, und es ist ihr behandlungspraktisches Wissen, grundgelegt
in den Supervisionen ihrer ersten eigenen Behandlungen während der
Ausbildung. Neben der Theorie sind Lehranalyse und Supervision die
zentralen Ausbildungsbestandteile. Auf sie geht der vierte Beitrag ein,
der zugleich die Geschichte der DPV und ihre Einbindung in die
Internationale Psychoanalytische Vereinigung (IPV) darstellt.
Zu teuer? Das ist ein häufig zu hörendes Vorurteil,
wird aber dadurch nicht wahrer. Darüber informiert, auch mit Hinweisen
auf detailliert vorliegende Rechnungen, die auf der Homepage der DPV
zugänglich sind, ein Überblick über die Ausbildungskosten. Zu teuer?
Dazu last but not least: Wie fühlt sich eine psychoanalytische
Ausbildung von innen an, wenn man mitten in ihr steckt? Der letzte
Beitrag unserer Broschüre stammt von einer Ausbildungsteilnehmerin,
die die Vorteile und Perspektiven beschreibt, welche sie persönlich mit
der DPV verbindet. Dass wir mit einem solchen Blick mittendrin von
innen nicht eine objektive Bestandsaufnahme präsentieren, ist klar.
Trotzdem glauben wir, dass er eine realistische Darstellung des
lebendigen Geists der Psychoanalyse in der DPV und der institutionellen
Zukunftsperspektiven vermittelt.
Raum und Zeit geben und sich nehmen
Gegenüber vorherrschenden Tendenzen zur
kurzfristigen psychotechnischen Beseitigung von Störungen oder Defekten
betont die Psychoanalyse die Notwendigkeit von äußerem und innerem Raum
und Zeit für die Auseinandersetzung mit sich selbst, für das
Verstehen zerrissener lebensgeschichtlicher Zusammenhänge, für die
Analyse unbewusster Sinnzusammenhänge und für die Fortführung
konflikthaft oder traumatisch unterbrochener Entwicklungsprozesse.
Dabei spielen Prozesse der kritischen Selbstreflexion, der
Auseinandersetzung mit Angst, Schmerz, Trauer und Ambivalenz, die
Akzeptanz unrealisierbarer Wünsche und Illusionen, der Toleranz für
Unsicherheit, Krankheit und Leiden eine bedeutende Rolle. Die
Psychoanalyse sieht die Möglichkeit dazu nur in einem längerfristigen,
stabilen persönlichen menschlichen Begegnungs- und Beziehungsraum, der
nur in engen Grenzen durch Leitlinien und Manuale regulier- und
kontrollierbar ist. Solange der Mensch lebendig ist, befindet er sich
in einem Spannungsverhältnis zwischen seinen Wünschen und
Sehnsüchten, dazu gehören auch seine Idealvorstellungen und seine
immer begrenzte Wirklichkeit. So besitzt die Psychoanalyse neben
anderen gesellschaftlichen Kräften die Verantwortung, die Achtung der
Individualität, der Leiden und Unvollkommenheiten, wie sie sich in
Behinderungen und chronischen Krankheiten zeigen, und das Bewusstsein
ihrer unlösbaren Verknüpfung mit der menschlichen Existenz zu bewahren.
Die Verflüssigung sozialer Strukturen durch eine
rasante ökonomische und technische Entwicklung hat auch zu einer
Auflösung bisher identitätsleitender Orientierungsschemata geführt,
die dem Einzelnen halfen, eine einigermaßen kohärente Identität
aufzubauen. Heute treten an die Stelle sicherheitsgebender
Identitätsbildungen zunehmend offenere und oft fragmentarische
Selbstentwürfe. Bindungen an Orte und Menschen sowie langfristige
Festlegungen bestehen immer weniger. Flexibel sein, allzeit bereit sein
sind die Forderungen, die das Leben auch schon von Studenten
beherrschen. Das Hamsterradrennen des beschleunigten Lebens mit
Turbo-Abitur, Turbo- Karriere, Turbo-Familiengründung lässt wenig
Spielraum. Wir selbst werden immer mehr zum Zuschauer unseres Erlebens.
Das Selbsterleben droht abhanden zu kommen.
Psychoanalytische Theorie – mit und ohne Freud über Freud hinaus
Auf
welchem Boden bewegt sich ein Psychoanalytiker, wenn er Patienten mit
solch schweren Krankheitsbildern wie in der Vignette behandelt? Bevor
wir auf die dazu notwendige Ausbildung selbst eingehen, wollen wir
zunächst den theoretischen Hintergrund darstellen. Was in diesem
Zusammenhang als Erstes ins Auge springt, ist die enge Verknüpfung der
Psychoanalyse mit dem Namen Freud – in der öffentlichen Vorstellung,
wie sie die Medien prägen, geht das bis zur Gleichsetzung Psychoanalyse = Freud.
Vor diesem Hintergrund geht es zunächst darum, in welcher Hinsicht das
freudsche Erbe auch in der gegenwärtigen Psychoanalyse grundlegend und
bis heute wesentlich ist. Dann werden zentrale Aspekte der
zeitgenössischen Psychoanalyse dargestellt, die sich mit, teils aber
auch ohne Freud über Freud hinaus entwickelt hat und weiter entwickelt.
Die Grundlegung der Psychoanalyse durch Freud
Die enge Verbindung zwischen der heutigen
Psychoanalyse und Sigmund Freud (1856-1939) könnte befremdlich wirken.
Spiegelt sich darin vielleicht, dass die Psychoanalyse ein Relikt aus
vergangener Zeit und überlebt ist? Nur dass die Psychoanalytiker
selbst das nicht mitbekommen?
Warum also soviel Freud auch noch in der
gegenwärtigen Psychoanalyse? Der Grund dafür ist nicht einfach nur
der, dass die Psychoanalyse in ihrem Kern von Freud formuliert und
ausgestaltet wurde – vielmehr erweist sich dieses Erbe sowohl in der
klinischen Arbeit wie für die theoretische Reflexion immer noch als vital!
Um nur die wichtigsten von Freuds Erkenntnissen zu nennen:
Menschenbild
Freud hat gezeigt, dass unser soziokulturell
fundiertes alltägliches Selbstverständnis eines prinzipiell
unbeschränkten Wollen- und Machen-Könnens nicht angemessen ist: Er
spricht von der Illusion des Ichs als Herr im eigenen Hause.
Das entsprechende theoretische Konstrukt ist das des Unbewussten. Damit
verbunden ist ein dynamisch-konflikthaftes Verständnis des Menschen auf
dem Boden der Triebtheorie: Der Mensch ist das nie stillgestellte,
triebhaft-phantasmatische Wesen, das einen Ausgleich suchen muss
zwischen seinen bewussten und unbewussten Trieb- und narzisstischen
Wünschen und Phantasien einerseits und seinen dagegen gerichteten
verinnerlichten Verboten und Geboten andererseits. Freud hat seine
Erkenntnisse über das Unbewusste auch zur Untersuchung sozialer und
kultureller Phänomene verwendet und damit die Grundlagen für eine
psychoanalytische Sozialpsychologie und Kulturtheorie gelegt.
Modell der menschlichen Psyche
Diese Einsichten werden theoretisch konsistent in
einem Modell der Psyche abgebildet. Hierhin gehören die Strukturtheorie
psychischer Instanzen (Ich, Es, Über-Ich) und die Theorie der
Abwehrmechanismen (z.B. Verdrängung, Isolierung, Rationalisierung).
Modell der psychosexuellen Entwicklung
Entwicklungspsychologisch wird die Bildung der
Psyche in der konflikthaften Auseinandersetzung zwischen der
menschlichen Triebseite (Sexualität, Aggression) und den die äußeren
Verbote und Grenzen repräsentierenden elterlichen Instanzen
beschrieben. Konkret sind hier z.B. die psychosexuellen
Entwicklungsphasen (oral, anal, phallisch, genital) und der
Ödipuskomplex zu nennen.
Krankheitsmodell
Auf der Basis der theoretischen Grundlagen wird ein
ätiologisches Modell psychischer Erkrankung formuliert. Hierhin gehören
die Allgemeine Neurosenlehre mit den Konzepten der Regression und
Fixierung und die Spezielle Neurosenlehre (z.B. Hysterie, Angstneurose, Zwang).
Behandlungsmodell
Freud hat mit dem psychoanalytischen Setting
(Patient liegt, Analytiker sitzt hinter der Couch; freie Assoziation
des Patienten; mehrmalige Sitzungen pro Woche) ein nicht-direktives
Behandlungsverfahren entwickelt, das mit dem Krankheitsmodell
kompatibel ist. Das psychoanalytische Verfahren ist am Individuum
orientiert und bietet den Patienten einen weitest möglich offenen Raum
an, in dem konflikthaft-unbewusste psychische Inhalte zugänglich und
bearbeitet werden können.
Von besonderer Bedeutung für den analytischen
Prozess ist die Übertragung, d.h. die Verknüpfung lebensgeschichtlich
erworbener Vorstellungen von Bezugspersonen mit dem Analytiker. Auf
diese Weise wird das Einst im Jetzt, das Innere der Patienten im Außen,
im Hierund- Jetzt der aktuellen emotionalen Beziehung zum Analytiker zugänglich.
Mit und ohne Freud über Freud hinaus
Hier einen auch nur annähernd vollständigen
Überblick über die psychoanalytischen Entwicklungen seit den 40er
Jahren zu geben, ist unmöglich. Besonders wichtige Namen sind Michael
Balint, Wilfred R. Bion, Melanie Klein, Jacques Lacan, Donald W.
Winnicott. Einer größeren Öffentlichkeit ist in den letzten Jahren Otto
Kernberg bekannt geworden. In Deutschland haben Alexander Mitscherlich
und Horst-Eberhard Richter eine herausragende Rolle in der Entwicklung
der Psychosomatischen Medizin und der politischen und
sozialpsychologischen Anwendung der Psychoanalyse gespielt.
Mit Freud über Freud hinaus
Das bedeutet, dass die Erweiterung des
psychoanalytischen Wissens teils in einer fortschreibenden, teils einer
transformierenden Erweiterung von Freuds grundlegenden Einsichten und
Konzeptionen besteht.
Ohne Freud über Freud hinaus
Das bedeutet zum einen, dass die psychoanalytische
Forschung sich ganz neue Felder erschlossen hat; klinisch ist hier etwa
die Erweiterung des Behandlungsspektrums z.B. um narzisstische und
Borderline-Persönlichkeitsstörungen zu nennen,
entwicklungspsychologisch die Erforschung der vorsprachlichen
Mutter-Kind-Beziehung. Zum anderen sind Irrtümer Freuds, etwa solche
im Hinblick auf die weibliche Sexualität, widerlegt und ad acta gelegt worden.
Einige Beispiele sollen die Entwicklung der Psychoanalyse nach Freud verdeutlichen:
Erweiterung der Grundkonzeptionen
Zur Triebtheorie ist die so genannte
Objektbeziehungstheorie hinzugekommen. Das Erkenntnisinteresse richtet
sich hier auf die realen und phantasierten Interaktionen des Kindes mit
seinen frühen Bezugspersonen (theoriesprachlich: Objekte) und
die entsprechenden Verinnerlichungsvorgänge. Die in diesen Prozessen
entstehende innere Welt von Objektrepräsentanzen und inneren Objekten
liegt unserem erwachsenen Denken, Fühlen und Verhalten zugrunde und
strukturiert sie. Ferner ist die Bedeutung des Traumas in den Fokus der
Aufmerksamkeit gerückt.
Erweiterung des Modells der menschlichen Psyche
Das Strukturmodell, in dem etwa das Über-Ich und das Es mit seinen Triebwünschen miteinander um die Vorherrschaft ringen,
lässt sich als ein erfahrungsnahes dramaturgisches Modell der Psyche
auffassen. Diese Auffassung wird auf dem Boden der
Objektbeziehungstheorie weiterentwickelt: Die innere Welt des Menschen
erscheint als Wechselspiel zwischen den verschiedenen verinnerlichten
Objekten, das durch äußere und innere Reize in Verbindung mit
triebhaften Impulsen aktiviert wird. Die Theorie der Abwehrmechanismen
ist durch die Beschäftigung mit psychogenetisch frühen Abwehrformen
vertieft worden, z.B. Spaltungsprozessen nach dem
Entweder-oder-Prinzip, das den Anderen nur als absolut gut oder als
absolut böse wahrnehmen lässt.
Erweiterung des psychosexuellen Entwicklungsmodells
Unter dem Einfluss der Objektbeziehungstheorie sind
die frühe Mutter-Kind-Beziehung und frühe kindliche Ängste und
depressive Verlassenheitszustände zu einem zentralen Thema geworden.
Das betrifft sowohl die klinische Forschung in der psychoanalytischen
Situation wie die empirische Forschung (Säuglings-, Bindungsforschung),
zwischen denen es Verbindungen gibt. Es geht dabei um psychische
Entwicklungsprozesse (Mentalisierung, Symbolisierung), die mit Symbiose
und Getrenntheit (Ablösung), Anwesenheit und Abwesenheit der Mutter
verbunden sind. Dabei kommt dem Vater, sei er real anwesend oder in der
Phantasie und über das Verhalten der Mutter präsent, eine wichtige
Funktion als Drittem außerhalb der Mutter-Kind-Dyade zu
(Triangulierung). Darüber hinaus ist die Auswirkung kindlicher
Traumatisierungen (Verluste, sexueller Missbrauch, Gewalt) ein
psychoanalytisches Forschungsthema geworden.
Erweiterung des Krankheitsmodells
Auf der Grundlage der Objektbeziehungstheorie sind über die Neurosen hinaus die so genannten frühen Störungen (z.B.
Borderline- und narzisstische Störungen) ein zentrales Thema der
klinischen Psychoanalyse geworden, und zwar sowohl hinsichtlich ihrer
Ätiologie wie ihrer Behandlungsmöglichkeiten.
Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten
Zum einen gibt es eine Ausweitung des
Indikationsbereichs im Rahmen des oben beschriebenen psychoanalytischen
Settings, weil durch ein vertieftes Wissen um negative Übertragungen
(aggressive und destruktive, durch Hass und Neid geprägte
Übertragungen) es möglich geworden ist, auch früh gestörte Patienten
psychoanalytisch zu behandeln. Darüber hinaus sind eine Reihe von
Anwendungsformen der Psychoanalyse entwickelt worden, z.B. die
psychoanalytische tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie mit
einer Sitzung pro Woche im Sitzen, die den Indikationsbereich noch
einmal erweitert haben.
Für alle Formen psychoanalytischen Arbeitens gilt,
dass die Reflexion der Reaktionen des Analytikers auf die Patienten in
ihrer bewussten wie unbewussten Bedeutung (Gegenübertragung) ein
wesentliches Erkenntnismittel ist; das führt deutlich über die
klassische Psychoanalyse hinaus. Ferner ist gegenüber der früheren
Betonung des Erinnerns und der lebensgeschichtlichen Rekonstruktion
heute das Verstehen der Übertragungs-Gegenübertragungsprozesse im
gegenwärtigen Hier-und-Jetzt zwischen Analytiker und Patient von
zentraler Bedeutung. Erwähnt sei, dass zur Wirksamkeit der
verschiedenen psychoanalytischen Therapieformen inzwischen teils
umfangreiche Belege aus der empirischen Psychotherapieforschung vorliegen.
Trotz hartnäckiger Vorurteile:
Psychoanalytisches Arbeiten ist für die Patienten
kein intellektuelles Herumstochern in ihrer Lebensgeschichte – und war
es nie –, sondern eine intensive emotionalkognitive Auseinandersetzung
mit sich in der Beziehung zum Analytiker, der in diesem Prozess
ebenfalls als Person emotional wie kognitiv gefordert ist (deswegen ist
die intensive eigene Analyse, die Lehranalyse, ein unverzichtbarer Teil
der Ausbildung). Wie intensiv dieser Prozess ist und um welch
tiefgehende Störungen es dabei geht, dafür war der vorangehende
klinische Bericht ein Beispiel – die daraus sich ergebenden
Konsequenzen für die Ausbildung werden nachfolgend dargestellt.
Sich mehrere Jahre mit der eigenen Lebensgeschichte
auseinanderzusetzen und sich in die Verästelungen des eigenen
Seelenlebens zu vertiefen, erscheint unter den gegenwärtigen
Bedingungen vielen Menschen obsolet. Andere Therapieformen seien
geeigneter: Coach statt Couch ist die Parole.
Doch der reine Appell an die Einsicht nützt
nichts. Heilend wirken nur erlebte Einsichten, die mit starken
Emotionen verbunden sind, und die in der Beziehung zum Analytiker
wieder lebendig werden. Frühe traumatische Erfahrungen, auch aus der
vorsprachlichen Entwicklungszeit, werden so in der Gegenwart neu erlebt
und können in Worte gefasst und verstanden werden. Es ist diese erlebte
Einsicht, die zu einer Restrukturierung führt, die Teil des Prozesses
psychischer Veränderung ist. Erst dann können neue Erfahrungen gemacht
und Netzwerke im Gehirn angelegt werden, die alte kranke Verknüpfungen
umgehen – eine Vorstellung, die inzwischen von vielen Wissenschaftlern
geteilt wird. Entscheidend bleibt, dass sich die Psychoanalyse gegen
den Zeitgeist zur Anwältin eines Subjektverständnisses macht, bei dem
der Einzelne die Bedeutsamkeit seiner Geschichte, seiner
frühkindlichen Beziehungen und Identifizierungen als Möglichkeit
begreift, sich in seinem Gewordensein besser zu verstehen, sich weiter
zu entwickeln und sich damit aus konflikthaften und krankmachenden
Einengungen zu befreien.
Ausbildungsverlauf
Die psychoanalytische Ausbildung ist als
berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung organisiert und dauert
mindesten 5 Jahre. Sie umfasst
- die Lehranalyse
- die theoretischen Lehrveranstaltungen, Praktika und klinischen Seminare
- die praktische Ausbildung als psychoanalytische Krankenbehandlung unter Anleitung (Supervision)
Als Beginn der Ausbildung im Sinne der Ausbildungsrichtlinien der DPV
gilt der Beginn der Lehranalyse. Mit dem Beginn der Lehranalyse
entsteht der Status eines „Ausbildungsteilnehmers (AT) der DPV.
Die Lehranalyse
Die
Lehranalyse ist Grundlage und zentraler Bestandteil der
psychoanalytischen Ausbildung. Sie vermittelt die unverzichtbare
persönliche Selbsterfahrung mit der psychoanalytischen Methode. Sie hat
nicht nur eine wissenschaftlich-didaktische Funktion, sondern dient
auch der Entwicklung eines hohen Grades an Fähigkeit zur
Selbstbeobachtung, Selbstreflexion und andauernder Selbstanalyse. Sie
fördert die Entstehung einer für die Arbeit als Psychoanalytiker
notwendigen grundlegenden psychoanalytischen Haltung und die Fähigkeit
zu kreativer Offenheit gegenüber allem, was im Lernen und Erfahren der
psychoanalytischen Arbeit erworben wird. Die Lehranalyse vermittelt die
persönliche Erfahrung der Bedeutsamkeit von Kindheitserfahrungen,
Erinnerungen und Phantasien, die Unausweichlichkeit der Übertragung,
die Macht unbewusster Vorgänge, die es bewusst zu machen gilt und der
Widerstände gegen die Bewusstmachung. Die Lehranalyse soll dem
zukünftigen Psychoanalytiker dazu verhelfen, widerstandsfähiger zu
werden in seiner psychologischen Verletz-barkeit und genügend frei von
Charakterzügen, die seine psychoanalytische Arbeit behindern könnten.
Sonderstellung Die Lehranalyse als persönliche Analyse braucht einen
geschützten Raum. Deshalb ist der Lehranalytiker, der die Lehranalyse
durchführt, in keiner Weise an der Beurteilung der
Ausbildungsfortschritte seiner Analysanden beteiligt (sog.
„non-reporting-system“). Wahl des Lehranalytikers Der zugelassenen
Ausbildungsteilnehmer (zAT) wählt aus dem Kreis der mit Lehranalysen
betrauten Mitglieder der DPV seinen Lehranalytiker aus. Organisation
Die Lehranalyse findet in der Regel in vier oder fünf Einzelsitzungen
pro Woche an jeweils verschiedenen Tagen statt. Die Dauer der Sitzung
beträgt mindesten 45 Minuten. Die Höhe des Honorars wird zwischen
Analysand und Lehranalytiker vereinbart. Die Lehranalyse begleitet in
der Regel die gesamte Ausbildung. Empfehlung Es wird empfohlen, vor
Beginn der Teilnahme am Ausbildungsprogramm des Institutes oder der
Arbeitsgemeinschaft bereits eine Zeitlang in Lehranalyse zu sein.
Theoretische Lehrveranstaltungen und Praktika
Vorbemerkung
In
Lehrveranstaltungen und Praktika werden dem Aus- und
Weiterbildungsteilnehmer ein umfassendes Verständnis der
psychoanalytischen Theorie und der klinischen Praxis in ihrer
wechselseitigen Beeinflussung vermittelt. In einem mit der eigenen
Lehranalyse interferierenden Lernprozess werden mittels kreativer und
kritischer Untersuchung klinischer Situationen und theoretischer
Probleme die Wege zur Bildung von Arbeitshypothesen über klinische
Situationen eingeübt und der Umgang mit der Theorie für den
Verstehensprozess gelernt. Lehranalyse, theoretische
Lehrveranstaltungen und die praktische Ausbildung unter Supervision
werden als integrativer Prozess verstanden.
Inhalte der theoretischen Lehrveranstaltungen
Inhalte und Stundenzahl werden durch die Aus- und
Weiterbildungsrichtlinien der Institute und Arbeitsgemeinschaften
geregelt, in die die Ausbildung nach dem Psychotherapeutengesetz
(PsychThG) und die Weiterbildung nach den Richtlinien der
Landesärztekammer eingearbeitet sind.
Die Inhalte im Einzelnen:
- Psychoanalytische Entwicklungslehre (psychosexuelle Phasen, Latenz, Pubertät, Adoleszenz)
- Psychoanalytische Persönlichkeitslehre
- Psychopathologie
- Allgemeine Neurosenlehre (Grundbegriffe, Triebtheorie, Strukturtheorie, Objektbeziehungstheorie, Selbstpsychologie)
- Spezielle Neurosenlehre (Hysterie, Phobie, Angstneurose, Neurotische Depression)
- Störungen der frühen Ich-Entwicklung (pathologischer Narzissmus, Borderline-Störung, Perversionen, Sucht, Psychosen)
- Psychosomatische Erkrankungen
- Psychoanalytische Traumtheorie
- Theorie der psychoanalytischen Behandlungstechnik
- Grundlagen der psychoanalytischen Kulturtheorie und Sozialpsychologie
Zusätzliche theoretische Lehrveranstaltungen
- Theorie und Technik der psychoanalytischen Erstuntersuchung
- Theorien und Methoden der Kurzzeitpsychotherapie und der Tiefenpsychologisch fundierten
- Psychotherapie einschließlich Prävention und Rehabilitation
- Psychodynamik der Familie, der Paarbeziehung und der Gruppe
- Einführung in Behandlungsverfahren bei Kindern und Jugendlichen
- Einführung in die Psychodiagnostik unter Einschluss psychoanalytischer Testverfahren
- Einführung in die Lerntheorie einschließlich Indikation und Methodik der Verhaltenstherapie
- Methoden und Erkenntnisse der Psychotherapieforschung
- Berufsethik
und Berufsrecht, medizinische und psychosoziale Versorgungssysteme,
Richtlinien-Psychotherapie, Kooperation mit Ärzten und anderen Berufsgruppen
Klinisch-psychiatrische Kenntnisse und Erfahrungen
Es
wird dringend empfohlen, die klinisch-psychiatrische Erfahrung vor
Beginn der praktischen Ausbildung mit psychoanalytischer
Krankenbehandlung unter Supervision zu erwerben. Diplom-Psychologen
müssen vor Abschluss der Ausbildung ein Jahr = 1 200 Std. Tätigkeit an
einer klinisch-psychiatrischen Einrichtung, die mit ihrem
Ausbildungsinstitut einen Kooperationsvertrag geschlossen hat,
nachweisen. (PsychThG). Diese Tätigkeit darf erst nach dem Beginn der
Ausbildung begonnen werden, um anerkannt zu werden (PsychTh G). Ärzte
benötigen ein Jahr Weiterbildung in Psychiatrie und Psychotherapie oder
bei mindestens fünfjähriger praktischer Berufstätigkeit den Nachweis
entsprechender Kenntnisse und Erfahrungen.
Interviewpraktikum
Erste
praktische Erfahrungen gewinnt ein Ausbildungsteilnehmer, wenn er nach
der Teilnahme an einem theoretischen und technischen Seminar zu Praxis
der psychoanalytischen Erstuntersuchung eigene Erstuntersuchungen unter
Supervision durchführt und diese entsprechend den Regularien des
Ausbildungsinstitutes ausarbeitet und vorstellt. Einige Institute haben
Ambulanzkonferenzen eingeführt, zu denen auch Ausbildungsteilnehmer
(AT) zugelassen sind.
Die praktische psychoanalytische Ausbildung
Zulassung zur praktischen Ausbildung
Voraussetzung für die Zulassung zur praktischen Ausbildung in Form
psychoanalytischer Krankenbehandlungen unter Supervision ist der
erfolgreiche Abschluss der Zwischenprüfung (Vorkolloquium). Die
Zulassung zum Vorkolloquium erfolgt durch den örtlichen
Ausbildungsausschuss (öAA) des Institutes oder der Arbeitsgemeinschaft,
wenn der Ausbildungsteilnehmer
- seit mindestens 1 ½ Jahren in Lehranalyse ist
- seit mindestens zwei Semestern an theoretischen Lehrveranstaltungen und Praktika teilgenommen hat
- am Erstuntersuchungsseminar teilgenommen hat
- mit
Erfolg mindestens 20 eigene psychoanalytische Erstuntersuchungen
durchgeführt hat, von denen mindestens 10 von Lehranalytikern
supervidiert worden sind und er auf diesem Wege seine Eignung zur
klinisch-praktischen Tätigkeit mit Patienten nachgewiesen hat.
Mit
dem erfolgreichen Abschluss der Zwischenprüfung (Vorkolloquium) erhält
der Ausbildungsteilenehmer den Status eines Ausbildungskandidaten (AK)
der DPV.
Inhalt der praktischen Ausbildung
Inhalt
der praktischen Ausbildung in psychoanalytischer Therapie ist die
psychoanalytische Krankenbehandlung unter Anleitung (Supervision) dazu
ermächtigter Mitglieder der DPV (Lehranalytiker). Die Behandlung
erfolgt in einer Frequenz von mindestens vier Sitzungen pro Woche an
verschiedenen Tagen, die Praxisanleitung einmal wöchentlich. Zum
Abschluss der Ausbildung ist die erfolgreiche Behandlung von mindestens
zwei psychoneurotischen Patienten über einen langen Zeitraum
(mindestens jeweils 300 Behandlungsstunden) erforderlich. Die beiden
Behandlungen müssen von jeweils verschiedenen Lehranalytikern
supervidiert worden sein. Eine der beiden Behandlungen kann auch eine
Kinderanalyse sein, die nach den Richtlinien der DPV für die Ausbildung
in Kinder- und Jugendlichenpsychoanalyse beurteilt wird. Die im
Abschlusskolloquium vorgestellte Analyse muss jedoch eine
Erwachsenenanalyse sein.
Für die Aus- und Weiterbildung in
analytischer Psychotherapie zur Krankenbehandlung in der
vertragspsychotherapeutischen Versorgung (Richtlinien-Psychotherapie)
gelten für Ärzte und Psychologen die Bestimmungen der als Aus- und
Weiterbildungsstätte anerkannten Institute und Arbeitsgemeinschaften.
Technisch-kasuistische Seminare
Nach der
Zulassung zur praktischen Ausbildung nimmt der Ausbildungskandidat (AK)
regelmäßig an den unter Leitung von Lehranalytikern als Gruppenarbeit
organisierten „Fallseminaren“ teil. Diese Teilnahme ist bis zum
Abschluss der Ausbildung obligatorisch. Diese Seminare geben den
Ausbildungskadidaten Gelegenheit im Kreis von anderen
Ausbildungskandidaten ihre Fälle vorzustellen, sich miteinander zu
vergleichen und über die individuelle Fallsupervision hinausgehende
behandlungstechnische Ansichten in die eigenen Konzeptualisierungen aufzunehmen.
Ausbildungsabschluss
Der Abschluss der psychoanalytischen Ausbildung nach den Ausbildungsrichtlinien der DPV (privatrechtlicher Abschluss)
Die berufsrechtlichen Abschlüsse für
Psychologen nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) und für Ärzte
nach den Weiterbildungsrichtlinien der Landesärztekammer werden durch
die Institute und Arbeitsgemeinschaften örtlich organisiert.
Das Kolloquium
Ziel der
psychoanalytischen Ausbildung ist der Erwerb der Fähigkeit zur
selbständigen Durchführung psychoanalytischer Behandlungen nach den
Standards der DPV/IPV. Die Ausbildung wird mit dem Kolloquium vor der
Mitgliederversammlung der DPV über eine vom Ausbildungskandidaten
schriftlich vorgelegte und mündlich ergänzte Darstellung und Diskussion
einer erfolgreich durchgeführten psychoanalytischen Krankenbehandlung
abgeschlossen. Für das Kolloquium kann sich die Mitgliederversammlung
in überregional zusammengesetzte kleineren Gruppen aufteilen. Die
Leitung des Kolloquiums übernimmt ein vom zentralen
Ausbildungsausschuss (zAA) eingesetztes Gremium aus Vorsitzendem und
Beisitzern ( meist zwei, davon einer aus dem Institut des Ausbildungskandidaten).
Voraussetzungen für die Meldung zum Kolloquium
Die
Meldung zum Kolloquium erfolgt in der Regel auf Antrag des
Ausbildungskandidaten durch den örtlichen Ausbildungsausschuss (öAA), wenn
- eine ausreichende Anzahl von Lehranalysestunden vorliegt (in der Regel begleitet die Lehranalyse die gesamte Ausbildung)
- mindestens
zwei psychoanalytische Krankenbehandlungen zum Zeitpunkt des
Kolloquiums mindestens je 300 Behandlungsstunden erreicht haben und
erfolgreich verlaufen sind - die beiden die Behandlungen
begleitenden Supervisoren in einem schriftlichen Supervisionsgutachten
zu einer ausreichend guten Beurteilung des Ausbildungskandidaten kommen - der Nachweis über die regelmäßige Teilnahme am technisch-kasuistischen Seminar erbracht ist
- ein
zusammenfassendes Votum des Institutes oder der Arbeitsgemeinschaft zum
Ausbildungsverlauf des Ausbildungskandidaten vorliegt (sog. „Institutsvotum“)
Zulassung zum Kolloquium
Über
die Zulassung zum Kolloquium entscheidet der zentrale
Ausbildungsausschuss (zAA). Er hat zur Prüfung der
Kolloquiumsunterlagen eine Zulassungskommission eingesetzt. Diese ist
berechtigt, die Zulassung auszusprechen.
Entscheidung über den Abschluss
Über den
erfolgreichen Abschluss der Ausbildung wird, meist unmittelbar nach dem
Kolloquium, in zwei Abstimmungsschritten entschieden. Zunächst
erstellen die im Kolloquium anwesenden Mitglieder der DPV ein
Meinungsbild, das nach Diskussion in geheimer Abstimmung gebildet wird.
Dieses Meinungsbild zusammen mit der Beurteilung des Vorsitzenden und
der Beisitzer wird dem zentralen Ausbildungsausschuss (zAA) zur
Beratung und nachfolgenden geheimen Abstimmung durch die
Ausschussmitglieder vorgelegt. Sind beide Abstimmungen positiv, schlägt
der zentrale Ausbildungsauschuss (zAA) den Ausbildungskandidaten der
Mitgliederversammlung der DPV zur Aufnahme als Mitglied (M) in die
Fachgesellschaft vor.
Der Abschluss der Ausbildung zum analytischen Psychotherapeuten (berufsrechtlicher Abschluss)
Die
Institute und Arbeitsgemeinschaften der DPV bieten neben der
privatrechtlich organisierten Ausbildung zum „Psychoanalytiker (DPV)“
mit der Möglichkeit, als Mitglied in die Fachgesellschaft der
„Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung“ aufgenommen zu werden, auch
die für den berufsrechtlichen Abschluss als „Psychologischer
Psychotherapeut“ oder als „Ärztlicher Psychotherapeut“ mit der
Bereichsbezeichnung „Psychoanalyse“ notwendigen Aus- und
Weiterbildungsinhalte an. Da die berufsrechtlichen Abschlüsse für
Diplom-Psychologen in der Verantwortung der nach dem
Psychotherapeutengesetz (PsychThG) als Ausbildungsstätte anerkannten
Institute und Arbeitsgemeinschaften der DPV liegen, stellen diese die
dafür erforderlichen Ausbildungsanteile sicher. Für diesen Abschluss
maßgeblich ist die jeweilige nach den Ausführungsbestimmungen der
Bundesländer erlassene Ausbildungs- und Prüfungsordnung
(PsychThG-APrV). Ärzte erhalten nach erfolgreichem Abschluss der
psychoanalytischen Weiterbildung nach den Richtlinien der
Weiterbildungsordnung der Landesärztekammern von den dazu befugten
Ärzten der Institute und Arbeitsgemeinschaften ein
Weiterbildungszeugnis für die Landesärztekammer.
Quelle:
http://www.dpv-psa.de/ausbildung/grundlagen-und-standards/
Zusammengestellt vom Zentralen Ausbildungsausschuss (zAA) der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)
(Von psyalpha gekürzte Version, Stand 7.8.2010)
Red. CD, 7.8.2010