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Aus dem Korrespondenzblatt der Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse IZP bis 1941

Zu den Anfängen der Psychoanalyse in Brasilien: :

IZP / V / 1919 / 311-312
Dr. Honorio F. Delgado in Lima hat im I. Jahrgang (1918/19) der in Peru erscheinenden „Revista de Psiquiatria y Disciplinas conexas“ einige ausführliche Arbeiten psychoanalytischen Inhaltes veröffentlicht:
„La Psiquiatria Psicologica“ (I, 3, Enaro 1919),
„El Psicoanalisis en sus aplicaciones extrapsiquiatricas“ (Octubre 1918),
„La nueva faz de la psicologia normal y clinica“ (Julio 1918);
ferner in anderen Zeitschriften:
„El Psicoanalisis“ (Anales de la Facultad de Medicina, März–Dezember 1918),
„La ontogenia del instinto sexual y la subconsciencia segun el psicoanalisis“ (Revista de Criminologia, Psiquiatria y Medicina-Legal, Buenos Aires, Mar–Abr. 1918),
„La rehabilitacion de la interpretacion de los sueños“ (Revista de Criminologia etc., Juli–Aug. 1918).
Der Autor hat sich, nach seiner eigenen Mitteilung, die Aufgabe gestellt, die Psychoanalyse in den Ländern der spanischen Sprache zu verbreiten und würdigen zu lehren. Nebst Artikeln in den Zeitschriften seines Vaterlandes sowie des gleichsprachigen Auslandes veröffentlichte er auch eine größere Abhandlung über Psychoanalyse in Buchform, die sich in 2. Auflage in Druck befindet. Seit mehr als einem Jahre hat er die „Revista de Psiquiatria“ begründet, deren Hauptzweck die Verbreitung der psychoanalytischen Gedanken ist. Alle seine Arbeiten, die auf einer gründlichen Kenntnis der gesamten  einschlägigen Literatur basieren, zeugen von einem guten Verständnis und besonderem Enthusiasmus für die Sache und sind geeignet, weitere Kreise in des Autors Vaterland für die Fragen der Psychoanalyse zu interessieren.

IZP VI, 1920, 291
A. Madeiros de Albuquerque „A psicolojia de un neurolojista. Freud e as suas teorias sexuais“ (Archivos Brasileiros de Medicina IX, 12).
Henrique de Brito Belford Roso „Sexualidade e Demenica precoce“ (Archivos Brasileiros de Neuriatria e Psychiatria I, 4).

IZP, VIII, 1922, 237
Medeiros e Albuquerque: Graves e fúteis (Rio de Janeiro 1922). Sammlung von Essays, in der eine ausführliche und verständnisvolle Darstellung der Psychoanalyse gegeben wird.

IZP, XV, 1929, 142
Sociedade Brasileira de Psychoanalyse in San Paulo (Brasilien):
Ende vorigen Jahres ist in San Paulo die „Sociedade Brasileira de Psychoanalyse“ gegründet worden, mit dem Zweck, die psychoanalytischen Studien in Brasilien zu zentralisieren und das Interesse für unsere Lehre in den wissenschaftlichen Kreisen
dieses Landes zu verbreiten. Der provisorische Vorstand der neuen Vereinigung setzt sich aus folgenden Herren zusammen:
Präsident: Prof. Dr. Franco da Roche, Prof. i. R. der Psychiatrischen Klinik der medizinischen Fakultät von San Paulo, Gründer und ehemaliger Direktor des Hospitals von Juquery;
Vizepräsident: Prof. Dr. Raul Briquet, Professor der obstetrischen Klinik der medizinischen Fakultät von San Paulo;
Kassenwart: Prof. Lourenco Filho, Professor der Psychologie an der Akademie des höheren öffentlichen Unterrichts von San Paulo;
Schriftführer: Dr. Durval Marcondes, Psychiater der ärztlichen Schulinspektion von San Paulo.
Der Schriftführer der neuen Vereinigung hat dann auch sehr bald in der kollegialsten Weise Beziehungen zu der IPV angeknüpft. Seither hat die neue psychoanalytische Gesellschaft auch ein eigenes Organ, die „Revista Brasileira de Psychoanalyse“, das in vielversprechender Weise und mit schönem Elan der neuen Gesellschaft zu dienen sich anschickt.

IZP, XV, 1929, 541
Zur Frage der Aufnahme neuer Gruppen teilt Dr. Eitingon mit, daß die brasilianische Gruppe, über die bereits Mitteilung gemacht wurde, ein offizielles Aufnahmegesuch bisher nicht eingereicht hat. Sobald das Aufnahmegesuch vorliegt, wird der Vorstand diese Gruppe provisorisch aufnehmen und diese Aufnahme dem nächsten Kongreß zur endgültigen Beschlussfassung vorlegen.

IZP, XI, 1929, 533-534
„Ebenfalls aus dem Bericht im „Korrespondenzblatt“ ist Ihnen bekannt, daß in Brasilien, und zwar an der Universität São Paulo, sich die „Sociedade Brasileira de Psychoanalyse in São Paulo“ gebildet hatte; eine Reihe von Professoren der verschiedenen Fakultäten der Universität und anderer Lehrinstitute unterzeichneten al Gründer. Sehr bald schuf sich diese Gesellschaft auch ihr eigenes Organ, die „Revist Brasileira de Psychoanalyse“, auch Bücherpublikationen sind seither erschienen, welche
das ganze Gebiet der Psychoanalyse behandeln. Vor kurzem hat die Gesellschaft noch eine Erweiterung dadurch erhalten, daß sich in Rio de Janeiro eine Schwestervereinigung gebildet hat, im engsten Kontakt mit der von São Paulo. Die ausführlichen brieflichen Mitteilungen über die Arbeit dieser Gesellschaft lauteten so erfreulich und vielverheißend, daß wir uns sehr gefreut hätten, dem Kongreß ein offizielles Aufnahmsgesuch dieser Gesellschaft vorlegen zu dürfen. Dasselbe ist aber – es ist uns unbekannt, ob infolge der weiten Entfernung – noch nicht eingelangt. Der Vorstand gedenkt von seinem Recht, eine neue Gesellschaft provisorisch aufzunehmen, Gebrauch zu machen, sobald das Gesuch einläuft, und wird den nächsten Kongreß um Bestätigung dieser Aufnahme ersuchen.– Es ist leider nicht möglich gewesen, die Veröffentlichung unserer Zeitschrift fortzusetzen.

IZP, XVII, 1931, 439-440
Brasilien
Im Jahre 1927 wurde, wie bereits berichtet, in Sao Paulo auf die Initiative von Durval Marcondes hin die „Société Brésilienne de Psychanalyse“ gegründet. Herr Porto-Carrero teilt uns nun über die Schicksale der psychoanalytischen Bewegung in Brasilien seit 1927 folgendes mit:
1928: Kurse über Psychoanalyse (23 Sitzungen), gehalten von J. P. Porto-Garrero und Deodato Moraes in der Association Brésilienne pour l’Education in Rio de Janeiro.
Veröffentlichung „Psychanalyse Educarao“, ein kleines Buch für Erzieher, von D. Moraes.
Ausdehnung der Société Brésilienne de Psychanalyse, die nunmehr zwei Zweigvereinigungen umfaßt, eine in Rio, die andere in Sao Paulo.
Präsident für zwei Jahre: Herr Professor Franco da Rocha, Sao Paulo.
Veröffentlichung der ersten Nummer der „Revista Brasileira de Psychanalyse“.

 

1929: Kurse über Psychoanalyse in Sao Paulo, gehalten von D. Marcondes. –
Vier Sitzungen über Psychoanalyse im Kursus über neuropsychiatrische Fortbildung der medizinischen Fakultät an der Universität Rio von C. Ayrosa und Porto- Carrero über die Themen: Einführung in die Psychoanalyse; Psychoanalyse und
gerichtliche Medizin; Psychoanalyse der Neurosen. –
Latein-amerikanischer Kongreß für Neuropsychiatrie und Gerichtsmedizin: Es gab eine Abteilung für Psychoanalyse, in der Berichte gegeben wurden von D. Marcondes (Sao Paulo), Artur Ramos (Bahia), Murillo Campos (Rio) und von Porto-Carrero. –
Veröffentlichung meiner Bücher „Ensaios de Psychanalyse“ und „Psychanalyse et des applications médico-légales“, Rio, 1929.

1930: Psychoanalytisches Seminar (Besprechung der Werke Freuds durch Murillo Campos und C. Ayrosa.
Zusammenstellung eines brasilianischen psychoanalytischen Lexikons.
Außerdem hatten wir:
Brasilianischer Kongreß für Neuropsychiatrie: Berichte von D. Marcondes (Sao Paulo), Murillo Campos (Rio), C. Ayrosa (Rio) und von mir. Publikationen von Porto-Carrero:
„Ce que nous attendons de nos fils“ Schola, Nr. 3, 1930, Rio.
„Education sexuelle“ – Archive d’Hygiène mentale, Rio, Nr. 3, 1930.
Ich habe außerdem einen Vortrag gehalten in der Association Chrétienne Féminine über das Thema „Ratschläge für Mütter“ (sexuelle Erziehung), einen Vortrag im Institut des Avocats, Rio, über „Psychoanalytischer Beitrag zum Strafrecht“. Seit Oktober
1929 habe ich den Lehrstuhl für gerichtliche Medizin an der Juristischen Fakultät der Universität Rio als Professeur Substitut; ich habe die Psychoanalyse in mein Lehrprogramm aufgenommen und halte meine Kollegs über gerichtliche Medizin vom Standpunkt der Psychoanalyse aus.
Im Jahre 1930 habe ich außerdem an den „Congrès d’Hygiène Mentale“ in Washington meinen Bericht über „Geschlecht und Kultur“ geschickt.

1931: Herr Prof. Briquet, Sao Paulo, hat das Werk von Jones „Über Psychoanalyse“ ins Portugiesische übersetzt. Herr Prof. Franco da Rocha hat „Die Lehre Freuds“ veröffentlicht. Porto-Carrero hat auf Aufforderung der „Société Brésilienne de
Psychanalyse“ und der „Ligue Brésilienne d’Hygiène Mentale“ einen Kurs über Psychoanalyse abgehalten. In dem neuen Gesetz über den Unterricht an den Universitäten ist an den Medizinischen Fakultäten ein Kurs über Psychoanalyse vorgesehen.–
Es ist leider nicht möglich gewesen, die Veröffentlichung unserer Zeitschrift fortzusetzen.
(Porto-Carrero)

IZP, XIX, 1933, 262
Ich habe bereits in Oxford Gelegenheit gehabt, dem Kongreß zu berichten, daß seit 1927 in Brasilien eine Gruppe von Universitätsprofessoren und Ärzten sich sehr eingehend mit der Psychoanalyse beschäftigt. Es begann in Sao Paulo, Rio de Janeiro folgte dann, und wir haben in Heft 3 des vorigen Jahrgangs der „Internationalen Zeitschrift für Psychoanalyse“ einen von Prof. Porto Carrero aus Rio stammenden Bericht über die sehr rege Tätigkeit dieser Gruppe veröffentlicht.

IZP, XXIV, 1939, 230
Analytiker mit Lehrermächtigung:
Dr. Gerö in Kopenhagen, Dänemark; Dr. Koch in Sao Paolo, Brasilien; […]

IZP, XXVI, 1941, 363
Unmittelbare Mitglieder der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung:
Koch, Dr. Adelheid, Caixa postal 4164, Sao Paolo, Brasil.

 

Quelle: IZP Korrespondenzblatt, herausgegeben von Michael Giefer 2007

Zusammengestellt von DC, 8.8.2010