Honorio Delgado - Biografie

26. 9. 1892 In Arequipa als Sohn von Juan Ramón Delgado und Luisa Espinoza geboren.
Grundausbildung am Gran Padre San Agustín de Arequipa.
Bachillerato–Abschluss (Matura/Abitur) in Lima.
Studium der Naturwissenschaften am Colegio Nacional Nuestra Señora de Guadalupe
Ab 1912 Studium der Medizin an der Facultad de Medicina Humana San Fernando in Lima.
1920 Promotion an der medizinischen Fakultät in Lima mit: Naturelementare Art der Funktion ( La naturaleza elemental del proceso de la función).

Honorio Delgado war der erste, der in Peru die Psychoanalyse publik machte.
Er veröffentlichte im 1. Jahrgang (1918/19) der von ihm mit Valdizàn 1918  in Peru gegründeten „Revista de Psiquiatria y Disciplinas conexas“ einige ausführliche Arbeiten über die Psychoanalyse.
Er berichtete darüber an die Internationale Psychoanalytische Vereinigung IPV und seine Berichte über seine Publikationstätigkeit 1919, 1920, 1921 und 1922 wurden im Korrespondenzblatt der IPV veröffentlicht.
1922 wurde Honorio  Delgado  er von der peruanischen Regierung wurde als offizieller Vertreter zum IPV Kongress nach Berlin Kongress entsandt, traf aber infolge Schiffsverspätung nicht rechtzeitig ein. (IZP, VIII, 1922, 478)
Ein letzter Bericht von ihm erfolgte 1927 über die Aktivitäten zu Freuds 70. Geburtstag in Peru.

Von Delgado wird unterschiedliches berichtet, dabei ist zu bedenken, dass er unter Umständen lebte, die mit europäischen Verhältnissen nicht vergleichbar sind. Fallend (1992/93) nennt ihn einen  „Vorkämpfer und Bekämpfer der Psychoanalyse. Als potentieller Vertreter der Psychoanalyse in Lateinamerika wurde er von der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung IPV - und hier besonders von Karl Abraham - sehr umworben. Freud erwähnte ihn in einer 1923 zugefügten Fußnote in: „Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung“ (1914d, 73).
Seine klinische Anwendung der Psychoanalyse bestand auch darin, seinen psychiatrischen Patienten Vorlesungen über die Psychoanalyse zu halten, er behandelte aber auch die Eliten des Landes.
In der  Revista de Psiquiatria y Disciplinas conexas finden sich neben psychoanalytischen Autoren auch Wagner-Jauregg und Kretschmer. Delgado rezensierte Leben und Werk von Bleuler, Kretschmer, Jaspers u.v.a.m.. Es heißt es von ihm aber auch, dass er die Adlersche Individualpsychologie in Peru beförderte (Skékely, 1958, 171).  1921 führte er die Malaria Therapie gegen progressive Paralyse nach Wagner-Jauregg  ein.
Er hatte den einzigen Lehrstuhl für Psychiatrie in Peru inne und manchen gilt er als der bedeutendste Psychiater Lateinamerikas (Stubbe 2009).

 

Ab 1922 Professor für Allgemeine Pathologie.

29. Dezember 1923 Doktorat der Naturwissenschaften mit der These: Die Rehumanisierung der Kulturwissenschaft in der Psychologie (La Rehumanización de la Cultura Científica por la Psicología).
An der Fakultät für Medizin Leiter der Klinischen Propädeutik.
Ab 1930 Dozent der Fakultät Psychiatrie und Vertreter der Fakultät für Medizin an der öffentlichen Charity Society von Lima (La Sociedad de Beneficencia Pública de Lima)[2].
Er hatte den einzigen Lehrstuhl für Psychiatrie in Peru inne und manchen gilt er als der bedeutendste Psychiater Lateinamerikas (Stubbe 2009).
1945-1948 war er Erziehungsminister. Er galt als konservativ und wandte sich besonders in seiner zweiten einem strengen Katholizismus zu.
In den 1960ern Gründung  (zusammen mit Alberto Hurtado und weitere Professoren) der Union Medical Cayetano Heredia die zur Gründung der Universidad Peruana Cayetano Heredia führte.
1962-1967 ersten Rektor der neuen Universität.
Honorio Delgado verstarb am 28. 11. 1969 in Lima.

Auszeichnungen:

Doktor honoris causa der Universität von Salamanca im Jahr 1954.
Doktor honoris causa der Universität von Bogotá.
Doktor honoris causa der peruanischen Universität für Medizinische Wissenschaften (1962).
Offizier des Ordens der Sonne von Peru (1936).
Hipólito Unanue-Preis, verliehen von der National Academy of Medicine (1943).
Las Palmas Magisterial Peru.
Großkreuz des Ordens Hipólito Unanue.
Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Ehrungen:

Miembro titular de la Academia Nacional de Medicina de Lima (1921)
Académico de Honor de la Academia Nacional de Medicina de Madrid (1934)
Miembro honorario del Colegio de Abogados de Lima (1937).
Socio honorario de la Sociedad de Bellas Artes de Lima (1940).
Individuo de Número de la Academia Peruana Correspondiente de la Real Española de la Lengua (1941).
Presidente de la Sociedad Peruana de Filosofía (1949-1951)
Ministro de Educación Pública durante el gobierno de José Luis Bustamante y Rivero (1948).
Fundador del Colegio Internacional de Neuropsicofarmacología.

Die ersten psychoanalytischen Publikationen in Lateinamerika:

Der peruanische Psychiater Honorio Delgado wurde bereits bei Freud 1914c erwähnt.
Er war nicht der erste in Lateinamerika, der zur Psychoanalyse publizierte.
Germán Greve aus Chile hielt schon 1910 einen Vortrag über Psychoanalyse, der 1913 im Zentralblatt für Psychoanalyse veröffentlicht wurde.
Delgado veröffentlichte 1915 „El psicoanálisis“ in der Zeitschrift „El Comercio“ in Lima, Peru.
Der Brasilianer Genserico Aragao de Souza Pinto verfasste 1914 die erste medizinische Disserdation über die Psychoanalyse (Stubbe, 1987, 122).
Der Argentinier Juan A. Agrelo zitierte schon 1908 in seiner Disserdation Freud (Stubbe, 1992a, 567, 1994b)
(siehe Stubbe, 2009, 368, Anmerkung 12)

Text und Redaktion: CD, , 4.8.2010